
Ikarus Open 2021
Jedes Jahr im August findet am Bischling die Ikarus Open statt. Von meiner ersten Teilnahme im letzten Jahr wusste ich schon, dass ich mit einer super Organisation und einem starkem Teilnehmerfeld rechnen darf. Die Erwartungen wurden auch dieses Jahr wieder erfüllt. Leider wurde der Wettbewerb dieses Jahr von einem tödlichen Unfall überschattet der viele Fragen offen lässt. Aus meiner Sicht lag es definitiv nicht an den Bedingungen oder dem Task Setting. Dieser Unfall macht einem wieder bewusst welches Risiko dieser Sport birgt.
Task 1
Wurde nach der Hälfte wegen dem vorher genannten Unfall abgebrochen. Weil ich kein Funkgerät dabei hatte, habe ich es erst spät gemerkt und bin noch geflogen bis ich den Rettungshubschrauber und den verunfallten Gleitschirm entdeckt habe.
Task 2
Ein relativ kleiner Task in der Umgebung des Bischlings. Meine Platzierung zum Start war nicht ganz ideal. Es fehlten mir ca. 100 m auf die Höchsten beim Start. Nachdem die Wendepunkte im Kessel abgeflogen waren, führte uns die Route nach Süden an einen relativ flach ansteigenden Hügel aufdem der Talwind aus NW stand. Die meist schwache Thermik riss relativ weit draußen am Hang ab. Hier mussten viele den Tag beenden. Ich kam spät an, hatte aber das Glück einen relativ guten Bart zu erwischen und konnte wieder Plätze gut machen..
Task 3
Die Bedingungen waren deutlich stärker als am Tag zuvor. Gekoppelt mit wenig Wind versprach das einen spannenden Task. Am Start war ich dieses Mal sehr gut platziert. Während der ersten Wendepunkte stets beim Führungspulk, musste ich dann leicht abreißen lassen als die Reise Richtung Dachstein ging. An den flachen Hügeln auf dem Weg dorthin pulsierte die Thermik und ich hatte einmal Pech und konnte den Führenden dabei zusehen wie sie mit 3 – 4 m/s stiegen, während bei mir kurze Zeit später keine Thermik mehr zu finden war. Im Unglauben verschenkte ich noch 1 – 2 Minuten mit der Suche nach dem mutmaßlichen Hammer Bart. Schließlich sah ich aber ein, dass er nicht mehr hier war und flog tief weiter. Glücklicherweise konnte ich dann doch aufdrehen und Richtung Dachstein weiterfliegen. Am Rettenstein habe ich zusammen mit Christian Barthelmann auf ca. 2400 m aufgedreht und bin ihm dann sofort in direkter Richtung zum letzen Wendepunkt am Bischling gefolgt. Große Teile des Feldes flogen von hier weiter Richtung Dachstein um dort deutlich mehr Höhe zu machen, nahmen dafür aber einen großen Umweg in Kauf. Auf dem Rückweg kam ich noch einmal tief, konnte aber durch einen starken und sehr ruppigen Leebart schnell Höhe machen und in den Endanflug übergehen. Es folgte noch ein spannendes Rennen im Vollgas bis ins Ziel.
Task 4
Der Start lief gut. Leider war die Thermik heute sehr schwach und ich hatte wohl nicht genügend Geduld auf eine Ablösung zu warten die mich an die Basis gebracht hätte. Gepaart mit einer schlechten Routenwahl fand ich mich tief im Talwind. Die nächste Stunde sollte ich bei sehr hohen Temperaturen in meine Daunenjacke gehüllt hier verbringen. Als ich bereit war landen zu gehen, fand ich dann doch eine starke Thermik an einer Stelle an der ich zuvor schon 30 Minuten mein Glück versucht hatte. Obwohl ich etwas abgeschreckt war von den dunkel drohenden Wolken, entschloss ich mich die südliche Wende zu nehmen um einige Plätze gutzumachen. Beim Rückflug wurde mir dann klar, dass das Ziel aufgrund der Task Deadline wohl nur schwer zu erreichen war. Und weil ich dann auch noch tief an der selben Stelle im Talwind einsteigen musste, an der ich zuvor schon eine Stunde verbracht hatte entschied ich mich Richtung Landeplatz zu fliegen.
Zusammenfassung
Das Gebiet ist fliegerisch und landschaftlich ein wahrer Genuss. Der tragische Unfall wirft natürlich seine Schatten auf die Freude an unserem Sport und an diesem Wettbewerb. Was mich umtreibt ist, dass wir den Unfallhergang nicht wirklich verstehen. Eine Konsequenz die ich aus dem Unfall ziehe ist wohl zukünftig mit einer zweiten Rettung zu fliegen.
Wenn man vom letzten Task absieht bin ich mit meinen sportlichen Leistungen halbwegs zufrieden. Ich landete am Ende auf dem 28. Gesamtrang.
Meine Erkenntnisse aus der Ikarus Open 2021 sind:
- Safety First!
- Keine großen Umwege fliegen um eine stärkere Thermik zu finden weil mir die Geduld ausgeht die schwache aber sichere Thermik auszudrehen. Nur wenn man sich absolut sicher ist, dass eine deutlich stärkere Thermik am Ende des Umwegs steht rentiert sich der Weg.
Tasks und Track Logs
Track Logs: