Goal Task 6

World Cup Krushevo, Macedonia 2022


Mein 3. World Cup in Krushevo lief nicht ganz nach meinen Erwartungen. Was ich daraus gelernt habe und wie ich in Zukunft besser werden will, findet ihr am Ende des Artikels.

Task 1 und 2

Beim Start der Tasks 1 und 2 war ich sowohl von der Höhe als auch der Position irgendwo im Mittelfeld positioniert. Es bildete sich an beiden Tagen nur ein großer Pulk. Diesen galt es auf keinen Fall zu verlieren. Alleine im Flachland fliegen wird speziell bei den Bedingungen ohne Wolken hart bestraft!

Beide Tasks liefen zur Halbzeit dann eigentlich sehr gut. Ich konnte den Kontakt zur Spitzengruppe gut halten und war oft weit vorne dabei. Speziell beim 2. Task meistens in den Top 10 – Top 20.

Leider liess mein „Endgame“ an beiden Tagen zu wünschen übrig. 20 km vor dem Ziel des ersten Tasks flogen wir ins Lee einer kleinen Hügelkette im Flachland. Die Thermik war blasenartig und schwer zu zentrieren. Ich wechselte oft zu schneller steigenden Schirmen nur um etwas zu tief anzukommen, um die Blase noch zu erwischen. Infolgedessen verlor ich viel Zeit. Um die wieder aufzuholen flog ich aggressiv mit einem weiteren Schirm gegen den Wind, was kurze Zeit später mit einer vorzeitigen Landung bestraft wurde.

Am 2. Task lief es deutlich besser. Gut innerhalb der Top 10 ging es zum Endanflug. Ich ließ mich verleiten mit einem benötigten Gleitverhältnis von 1:10 den Abflug zusammen mit einigen anderen zu wagen. Während einige Piloten ihr Glück in der Talmitte versuchten und dort auch den ein oder anderen Heber mitnahmen, plante ich meinen Endanflug über einen Hügelzug. Ca. die Hälfte unserer Gruppe stand am Boden. Ich konnte noch die End-of-speed Section nehmen, musste dann aber ca. 1,5 km vor dem Ziel landen.

Task 3 – 5

Um nach 2 eher erfolglosen Tagen das Ziel zu sehen, flog ich den 3. Task deutlich zu konservativ. Ich kam einige Minuten nach dem Ersten ins Ziel, was auf diesem Niveau eine Platzierung auf den hintersten Rängen bedeutet … aber ich brauchte das Zielerlebnis.

Die nächsten beiden Tasks waren nun deutlich besser. Ich konnte mich jeden Tag steigern und auch die Starts gelangen mir immer besser. Bis kurz vor Schluss war ich vorne dabei und konnte immer das Ziel erreichen. Endlich hatten wir auch Wolkenstraßen, die es deutlich leichter und vorhersehbarer machten. Aber ich merkte, wie meine Flugmotivation immer mehr abnahm.

Task 6

Aufgrund des anhaltenden starken Nordwindes flogen wir fast jeden Tag die gleiche Route von Nord nach Süd. Ich kannte jetzt mittlerweile jeden Stein und jedes Dorf im Tal. Bei mir stellte sich eine gewisse Monotonie ein und ich wünschte mir einen Wechsel der Szenerie.

Auch viele andere Teilnehmer hatten ähnliche Gefühle und so bekamen wir diesmal ein neues Goal an einem See hinter den Bergen, an denen wir schon so oft entlang geflogen waren.

Am Start stellte sich bei mir eine „Fuck it“-Einstellung ein. An diesem Tag war es mir egal, ob ich früh am Boden stehe oder ob ich ins Ziel fliege. Und auf einmal war fliegen sehr einfach. Mein wahrscheinlich bester Task mit sehr vielen Leading Points. Ich nahm sehr kontrollierte Risiken und setzte mich auch oft ganz an die Spitze. Am Schluss war der Zielanflug leider etwas Glücksspiel. Der Gewinner Felix Rodriguez Fernandez hatte die beste Linie, die ihn auf dem schnellsten Weg ins Ziel brachte, was er auch ordentlich auf dem abendlichen Piloten-Dinner feierte! Ich musste noch etwas kurbeln, bis ich dann auch ins Ziel fliegen konnte. Mit der Leistung an diesem Tag war ich sehr zufrieden.

Task 7

Bomb out noch vor dem Start in der Luft. Wahrscheinlich eine Mischung aus Pech, Unvermögen und sehr wenig Flugmotivation führte dazu, dass ich schon vor dem Start in der Luft am Boden stand. Ich kämpfte zwar bis zuletzt darum, aus niedriger Höhe noch einmal den Anschluss zu finden, aber ich konnte maximal noch 50 m aufdrehen, bevor die Thermik versagte. Leider endete der Wettkampf für mich mit diesem frustrierenden Ergebnis.

Zusammenfassung

Auf diesem Wettbewerb hat sich für mich wieder gezeigt, wie extrem eng das Feld auf diesem Niveau beisammen liegt. Kleinste Fehler rächen sich sofort und summieren sich auf. Die Gewinner machen einfach weniger. Und Kleinigkeiten machen den Unterschied.

Daher habe ich schon während des Wettbewerbs eine Mindmap begonnen mit Dingen, die ich zukünftig besser machen möchte. Vieles davon betrifft eher das Drumherum und nicht das eigentliche Fliegen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Material. Auch hier muss alles passen und ich habe noch deutliches Optimierungspotential. Einiges von der Mindmap habe ich bereits umgesetzt seit dem Wettbewerb. Andere Sachen wie zum Beispiel ein neuer Schirm werden noch etwas auf sich warten müssen.

Mind Map Verbesserungspotentiale

Schreibt mir gerne in die Kommentare, was ihr von meinen Ideen haltet und wie ihr versucht euch zu verbessern!

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